Lochmüllers Käpelle
1664 ließ der vermögende Bauer Jakob Hugertshofer durch Zimmerleute aus dem Schwarzwald die Mühle in „Teufels Loch“ erbauen.
1734 kaufte die Gemeinde Mundelfingen die mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang ausgestattete Mühle samt Beimühle mit Hanfreibe und verkaufte sie später wieder an einen Privatmann. Nachdem zuvor von der „Mundelfinger Mühle“ gesprochen wurde, hieß sie ab 1782 schließlich „Lochmühle“.
Durch ein Hochwasser anno 1804, in dem der siebenjährige Müllersohn Michael Oschwald, ein Lehrjunge und ein Kuhhirt ertranken, wurden Scheuer und Stall weggerissen, Mühle, Beimühle, Kanäle, Wehre und Wege ruiniert. Zum Dank für die Errettung der restlichen Familie ließ der Lochmüller Mathias Oschwald unterhalb der Ruine Grünburg eine Kapelle errichten. 1823 erbaute Mathias Oschwald den oberhalb der Schlucht liegenden „Grünburger Hof“.
1895 besiegelte ein Hochwasser das Ende der Lochmühle, von der heute nur noch bemooste Mauerreste übrig sind. Die „Lochmüller Kapelle“ ist der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht. Bis in die jüngste Zeit trafen sich hier die Frauen der Umgebung am Sonntag nach Pfingsten, dem „Dreifaltigkeitssonntag“, zum Gebet. Das älteste Ölbild auf Leinwand stellt über den Wolken schwebend, die Vierzehn Nothelfer dar. Da die Leichen der drei beim Hochwasser 1804 Ertrunkenen nie aufgefunden wurden, stehen sie in keinem Totenbuch. Daher ließ der Lochmüller die Votivtafel anfertigen, deren Original sich heute im Löffinger Heimatmuseum befindet. Die Kopie einer weiteren Votivtafel, die von Gewerbeschullehrer Karl Ehret aus Löffingen 1895 geschaffen wurde, ist heute ebenfalls Bestandteil der Kapelle.
2004 wurde die Kapelle einer umfassenden Renovierung unterzogen, an deren Kosten sich der Schwarzwaldverein zur Hälfte sowie die Gemeinde, Bürger und die heutigen Eigentümer, die Familie Wenzinger, beteiligten.
Badische Zeitung 17.8.2015 – von Christa Maier:
KAPELLEN IN DER REGION: Unterhalb der Burgruine Grünburg steht die Lochmühle Kapelle als bescheidenes Zeugnis des Glaubens.
An Felsen gebaut, erinnert sie an drei Ertrunkene
www.badische-zeitung.de/an-felsen-gebaut-erinnert-sie-an-drei-ertrunkene
Eulenmüllers Käpelle
Das als „Dreifaltigkeitskapelle“ bekannte Kirchlein oberhalb der Eulenmühle wurde erstmals im Jahr 1750 erwähnt und ist heute noch im Besitz der letzten Eulenmüllerfamilie Johann Köpfler aus Löffingen. An einer Stelle der Innenwand ist die Jahreszahl 1527 eingelassen, damit wäre die Kapelle das zweitälteste Gebäude überhaupt in der Raumschaft Löffingen. Der Weg zu der idyllisch gelegenen Kapelle führt über den Gemeindeverbindungsweg Unadingen-Dittishausen und ist ausgeschildert. Schon von jeher war sie am Dreifaltigkeitssonntag Wallfahrtsort für Frauen aus Unadingen und Umgebung. Die Errichtung des Käpelles geht auf folgende Geschichte zurück: Vor langer Zeit verschand das Kind des Eulenmüllers plötzlich vom Mühlengelände und ward nicht mehr gesehen. Die intensive Suche der Angehörigen blieb troz aller Bemühungen erfolglos. Nach zwei Tagen aber wurde es weitab der Eulenmühle vom Bauen des Umlandes entdeckt und aufgegriffen. Da auf seinem Hemd ein Mühlenrad aufgestickt war, vermuteten sie, dass es von einer Mühle der Gegend stammte. Zusammen mit dem Kind machte man sich also auf den Weg und erreichte durch eine glückliche Fügung des Schicksals zu aller erst die Eulenmühle. Man kann sich die Freude und Erleichterung vorstellen, als die Besitzer ihr verloren geglaubtes Kind wieder in dei Arme schließen konnten. Da sein flehentliches Beten und Bitten auf so wunderbare Weise erhört worden war, beschloss der Müller, als Dank eine Kapelle zu errichten.
Die zwei Lindenbäume vor der Kapelle wurden 1899 gepfanzt. Bei der Anlage der Lindenstraße zur Einweihung der neuen Bahnlinie blieben zwei Pflanzen übrig und bekamen dann den Platz vor dem Käppeli.