Lebendige Gemeinde Unadingen
St.Georg heißt Sie willkommen
Auf dieser Seite finden Sie Wissenswertes zum Thema Kirche in Unadingen.
Der nachfolgende Link führt Sie auf die Internetseite der katholischen Gemeinde Löffingen

Kath. Pfarrkirche St. Georg in Unadingen
Der mittelalterliche 24m hohe Glockenturm ist seitlich an den Giebel der in den dreißiger Jahren neu gebauten Pfarrkirche angesetzt. Der Turm ist sicherlich, wenn man das Alter der Glocken zu Grunde legt, ebenfalls Ende des 15. bzw. Anfang des 16. Jahrhunderts gebaut. Am Eingangsportal des Turmes sind entsprechende Jahresmarkierungen (vermutlich 1520) in das Gewände eingraviert.
Die drei Glocken hängen nebeneinander in einem historischen Holzglockenstuhl, einer Bockstuhlkonstruktion, in drei Gefachen. Im Bereich der Glockenlager ist noch die Aussparung der alten Leonardo-Da-Vinci-Lager sichtbar. In Anbetracht der Konstruktionsmerkmale stammt der Glockenstuhl wahrscheinlich aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Glocken 1 und 2 (also die Glocken aus dem frühen 16. Jahrhundert) hängen noch an originalen Holzjochen. In das Holzjoch der Glocke 1 ist im oberen Bereich des Jochaufsatzes eine Jahreszahl eingeschnitzt. Die beiden ersten Ziffern sind 1 und 5, die dritte Ziffer ist verdeckt, die vierte Ziffer ist eine 7 oder eine 2. Die kleinste Glocke 3 aus dem Jahre 1477 hängt an einem neueren, formschön gearbeiteten Holzjoch.
Im Jahr 2019 wurden Turm und Glockenstuhl einer grundlegenden Sanierung unterzogen.

Foto von C.Bürkle
Musikalische und technische Daten der drei Glocken
Gießer | Gussjahr | Material | Ø in mm | kg | Nominal | |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Niclaus Oberacker, Konstanz | 1514 | Bronze | 1010 | n.b. | gis’+4 |
2 | Hans Lamprecht, Schaffhausen | 1501 | Bronze | 800 | n.b. | h’+8 |
3 | unbezeichnet (Rottweiler Gieshütte?) | 1477 | Bronze | 680 | n.b. | dis’’-4 |
Beim Geläut
Dem früheren Organisten Hugo Oschwald (von s’Ritters) haben die Unadinger ein Lied zu verdanken, das seit über 60 Jahren an Weihnachten die Pfarrkirche erschallen lässt. Im Gotteslob ist das Lied nicht zu finden, dennoch singen die Krichenbesucher aus voller Kehle, wie es schon Eltern und Großeltern taten. Hugo Oschwald brachte die Melodie und den Text aus der Gefangenschaft nach dem zweiten Weltkrieg mit. Da Oschwald nach seiner Rückkehr wieder als Organist tätig wurde und der damalige Pfarrer Karl Behringer von diesem Lied so angetan war, wurde es zum “Unadinger Weihnachtslied”.
Einmalig in der Region ist mittlerweile auch das Unadinger Engelamt um 6:00 Uhr früh am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages.
Weihnachtskrippe
Die Weihnachtskrippe in der Unadinger Pfarrkirche St.Georg hat eine besondere Geschichte. 1936 vermachte der Wagnermeister und Schlittenfabrikant Josef Rosenstiel, die von ihm gefertigte Herberge der Pfarrgemeinde und setzte sich damit Anfeindungen der örtlichen jungen Nationalsozialisten unter Anführung des Unterlehrers Brauchle aus. Doch der damalige Pfarrer Karl Behringer, bekannt durch seine diplomatische Vorgehensweise auch in den politisch schwierigen Zeiten, schätzte die Schenkung. Aus Freude und Dankbarkeit über die Geburt des Sohnes Fidelis stiftete Rosenstiel auch die heute noch existierenden Krippenfiguren dazu. Auch wenn zu Hause jede Hilfe vor Weihnachten durch die Schlittenproduktion benötigt wurde, so habe er es sich lange Jahre nicht nehmen lassen, die Weihnachtskrippe in der Kirche selbst auf einem von ihm gebauten Gerüst aufzubauen. Dabei habe auch die Verkleidung des Holzgerüstes und die spätere elektrische Versorgung schon einige Zeit in Anspruch genommen. Der Unadinger Maler Erich Baier verhalf auf Initiative von Fidelis Rosenstiel den Krippenfiguren vor einigen Jahren zu einem neuen Farbenkleid.